Project Description
Das erste Mal lernte ich Steve und seine Frau Jo in einem Hotel ganz in der Nähe meines Stuttgarter Studios kennen. Wir trafen uns dort zu einem Portraitshoot für das Rockmagazin Eclipsed. Die Begrüßung war sehr herzlich, obwohl wir uns zuvor noch nie getroffen hatten. Das kam mir sehr entgegen: Ich neige zwar nicht zur Nervosität, aber in diesem Moment stand ich einem Musiker gegenüber, dessen Musik bis heute einen großen Teil im „Soundtrack meines Lebens“ einnimmt. Wir nahmen zunächst an einem der Lobbytische Platz. Steve erinnerte mich, dass er leider nur eine Stunde Zeit habe, bevor sie etwas zu essen finden mussten. (Das Hotel hatte anscheinend ein Problem in der Küche.) Ich erwiderte, dass ich mich lieber eine dreiviertel Stunde mit ihm unterhalten würde um dann 15 Minuten zu shooten, als eine Stunde lang als völlig Fremder einem völlig Fremden eine Kamera vor die Nase zu halten. Mit einem Lächeln willigte er ein. Um es abzukürzen: Wir unterhielten uns über Musik, Genesis, Bach und Politik. Am Ende gingen wir in einen nahen Park und ich hatte die ersten Portraits dieses auffallend sympathischen und warmherzigen Menschen auf meiner Speicherkarte. Und da es so ungezwungen und spontan war, gingen wir danach alle gemeinsam essen. Leider ließ mich meine Stadt etwas im Stich: So saß ich da nun, mit einem der ganz großen Musikhelden zu Mittag in dem einzigen geöffneten Restaurant nach 14 Uhr – einem Sandwich-Fastfood-Laden. Auch bildwürdig – und saukomisch. Danach lud Steve mich ein, ihn vor seinem Konzert am Abend in der „Röhre“ zu besuchen. Dort hängten wir direkt den zweiten Portraitshoot im Backstage-Bereich an. Seitdem konnte ich ihn bereits bei vielen weiteren, schönen und unvergesslichen Konzerten fotografisch begleiten. Von der wundervollen Bühne der Loreley bis zu seiner bisher einzigen (und brillianten!) Show in der Royal Albert Hall.